Hochwasserschutz Biber Thayngen
Projekt-Abschnitte und Pläne
Das Hochwasserschutzprojekt erstreckt sich vom Gebiet Mühlwies bis zur Brücke Wiesenwendliweg unterhalb der Bahnlinie und hat eine Ausbaulänge von 850 Metern. Diese sind in drei Abschnitte unterteilt:
Überblick
Die Bachufer in diesem Abschnitt sind heute teilweise sehr steil und in einem schlechten baulichen Zustand.
Baumassnahmen Abschnitt 1
- Im Rahmen des Projekts sollen die Böschung gegen den Bach abgeflacht (bauliche Sanierung, Stabilisierung und ökologische Aufwertung) und die Sohle verbreitert werden.
- Die bestehende Sohlrampe ca. in der Mitte des Abschnittes wird erhalten, da in diesem Bereich die Kanalisation das Gewässer quert.
Gestaltung oberhalb Mühlewiesbrücke
Überblick
In diesem Abschnitt besteht das grösste Hochwasserschutzdefizit:
- Bereits ab einem häufigen Hochwasser (HQ30) sind die Gebäude entlang der Biber betroffen.
- Bei seltenen Hochwasser (HQ100) fliesst das Wasser rechtsseitig der Biber zur Eisenbahnunterführung Erlengasse und es kommt zu Austritten ins Gewerbe- und Industriegebiet südlich der Eisenbahnlinie. Das Schadenspotenzial ist entsprechend hoch.
Aus dem Blickwinkel der Ökologie und Erholung besteht entlang dieses Abschnitts der grösste Handlungsbedarf, aber auch der grösste unmittelbare Nutzen nach dem Ausbau. Einerseits können die nicht mehr benötigten Löschwasserbecken unterhalb der Kreuzplatzbrücke zurückgebaut werden. Andererseits kann durch den geplanten Gehweg entlang der Biber die bestehende Weglücke geschlossen werden.
Die linke Böschung ist steiler ausgebildet und offensichtlich in einem schlechten baulichen Zustand. Der sich auflösende Uferblocksatz wird durch die teilweise schweren Bäume entlang der linken Uferlinie zusätzlich geschwächt. Im Falle einer Unterspülung des linken Ufers können grössere Bäume abrutschen und eine gefährliche Verklausung bei den unteren Brücken, insbesondere der Kreuzplatzbrücke, auslösen.
Zudem grenzen einzelne Gebäude auf der linken Bachseite nahe ans Gewässer, entsprechend könnten unkontrollierbare Ufererosionen zu grösseren Schäden an bestehenden Bauten führen.
Baumassnahmen Abschnitt 2
- Im Bereich Mühlewies / Kreuzplatzbrücke wird die Bachsohle um bis zu 90 cm abgesenkt.
- Die Anströmbereiche der Mühlewies- und Kreuzplatzbrücke werden optimiert.
- Die beiden Löschwasserbecken unterhalb der Kreuzplatzbrücke werden zurückgebaut.
- Im Rahmen der Sohlenanpassungen muss das Gerinneprofil neu gestaltet werden. Die neue Böschungsneigung ist wo möglich 1:2. Im Bereich der bestehenden Brücken sind steilere Böschungen notwendig.
- Zwischen der Mühlewies- und der Kreuzplatzbrücke ist ein Kiesweg für Fussgänger vorgesehen.
- Linksseitig der Biber wird ein Naherholungsraum geschaffen, welcher einen öffentlichen Zugang zum Gewässer ermöglicht.
Gestaltung zwischen Mühlewies- und Kreuzplatzbrücke
Gestaltung unterhalb Kreuzplatzbrücke
Visualisierung Naherholungsraum unterhalb Kreuzplatzbrücke
Überblick
Im Abschnitt 3 beschränken sich die Massnahmen bewusst auf die linke Bachseite. Damit kann die ökologisch wertvolle Uferbestockung auf der rechten Bachseite grösstenteils erhalten werden.
Baumassnahmen Abschnitt 3
- Die Bachsohle wird verbreitert und zwischen Knorrbrücke und DB-Brücke leicht abgesenkt.
- Das linke Ufer zwischen Kreuzplatzbrücke und Knorrbrücke wird zusätzlich mit einem Stellriemen erhöht
- Die Knorrbrücke wird um 30 Zentimeter angehoben, die Brühlbrücke um 35 Zentimeter.
- Bergseitig der DB-Brücke ist zum Schutz des Firmenareals Unilever ein Hochwasserschutzdamm vorgesehen, dessen Krone 40 Zentimeter über dem linksseitigen Ufer bzw. der Brüelstrasse angesetzt wird.
- Die Bachsohle wird auf der ganzen Länge mit diversen Einbauten strukturiert und damit ökologisch aufgewertet.
Gestaltung oberhalb Knorrbrücke
Gestaltung oberhalb Knorrbrücke
